Hier möchte ich über unsere und vor allem über die Leidensgeschichte unseres ersten eigenen Hundes, Dusty, berichten.
Dusty war ein liebevoller, recht gehorsamer und schlauer Labrador Retriever. Er zog im Januar 2006 mit vermutlich 11 Wochen bei uns ein. Vermutlich, weil ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob sein Wurfdatum (09.11.2005) korrekt angegeben wurde.
Damals waren wir sehr blauäugig und wussten nicht, worauf bei einem Welpenkauf geachtet werden muss.
Als für uns feststand, dass ein kleiner Labradorwelpe bei uns einziehen soll, schauten wir im Internet auf Verkaufsplattformen. Papiere waren uns nicht wichtig und die Preise von über 1000 Euro schreckten uns ab. Ein großer Fehler wie sich später herausstellen sollte: Dusty, unser Labrador für gerade mal 350 Euro, fing bereits mit 4 Monaten an zu lahmen. Ein langer Leidensweg begann für uns und unseren kleinen Mann…
Wegen des Lahmens war monatelang Leinenzwang für ihn notwendig und er musste allerlei, teilweise sehr kostspielige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Mal war es weg, dann fing es wieder an… Die Ursache für das Lahmen wurde erst einige Jahre später durch ein aufwendiges CT gefunden. Dieses zeigte eine Verkalkung an der Bizepssehne. Mit regelmäßiger Stoßwellentherapie bekamen wir ihn dann für einige Zeit lahmfrei.
Leider war das aber nicht Dustys einziges Problem. Neben Allergien, die wir zum Glück mit Kortison in den Griff bekamen, hat er starke Spondylosen und Arthrosen.
Eine immer wiederkehrende Bauchspeicheldrüsenentzündung und damit einhergehende Nierenprobleme machten ihm ebenfalls zu schaffen. Wir mussten deshalb auch die Rettungshundearbeit an den Nagel hängen. Es gab viele Einschränkungen in seiner Ernährung und sein Allgemeinbefinden war nie optimal. Wir versuchten jedoch immer das Beste daraus zu machen und ihm ein hundegerechtes Leben zu ermöglichen.
Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und so befassten wir uns schon sehr früh mit dem Thema: Wenn ein neuer Welpe, woher soll er sein?
Fest stand nun, dass es auf jeden Fall ein Welpe aus einer VDH anerkannten Zucht sein wird. Also durchsuchte ich die Welpenlisten und die Wurfplanungen des Deutscher Retriever Club (DRC)
In der Wurfplanungsliste sprach mich ein geplanter Wurf auf Anhieb an und ich nahm Kontakt zur Züchterin auf.
Nach einem einstündigen Telefonat, in welchem mir die Züchterin viele Fragen über unsere Lebensgewohnheiten, weitere Hunde… stellete, vereinbarten wir schließlich einen Kennenlerntermin. So konnten wir die Mutterhündin Inka, ihre Umgebung und die Züchterfamilie kennen lernen noch bevor die Welpen geboren waren und die Züchterin konnte sich ein Bild von mir, meinem Mann und unseren Hunden machen.
Wir verstanden uns gut und waren uns gleich sympatisch, so dass wir einige Tage später die Zusange für einen Rüden bekamen, wenn denn einer dabei wäre.
Nun begann das warten.
Am 2.01.2013 war es dann endlich soweit. Inka schenkte 5 gesunden kleinen Mäusen (1 Buben und 4 Mädels) das Leben.
Wir waren unendlich glücklich, dass wir die Zusage für den einzigen Rüden bekamen und verfolgten nun mit großer Freude seine Entwicklung.
Klar war, dass der kleine Rüde später einmal eine Therapiebegleithundeausbildung bekommen sollte, damit er mich bei meiner Arbeit mit Menschen mit Behinderung begleiten und unterstützen kann. Deshalb musste er gewisse Kriterien wie z.B. ein ruhiges und sicheres Wesen erfüllen.
Toni entwickelte sich prächtig und als er 3,5 Wochen alt war, durften wir ihn und seine Schwestern endlich kennen lernen.
Schön war, das wir seine Entwicklung verfolgen konnten. Regelmäßige Telefonate, eMails und 2 weitere Besuche machten dies möglich.
Es freute uns sehr von seiner Züchterin zu hören, dass Toni ein in sich ruhender, verschmuster und aufgeweckter Welpe war. Genau so hatten wir uns unseren kleinen Goldschatz vorgestellt.
Dank Videos und immer aktuellen Bildern auf der Homepage der Züchterin (an dieser Stelle möchte ich Bernd und Gabi noch einmal dafür danken) wurde uns die Wartezeit zwischen den Besuchen etwas erträglicher gemacht.
Ich kann nicht oft genug darauf hinweisen, wie wichtig es ist, einen Hund, egel welcher Rasse, von einem seriösen Züchter zu kaufen. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Züchter Mitglied in einem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) http://www.vdh.de/home/ angehörendem Zuchtverein ist. Dies ist sicher keine Garantie, dass der Hund niemals krank wird. Durch strenge Gesundheitskontrollen werden jedoch vererbbare Krankheiten frühzeitig erkannt und so ein Tier, welches Träger dieser Krankheiten ist, gar nicht erst zur Zucht zugelassen.
Jeder der sich einen Billigwelpen kauft muss sich darüber im klaren sein, dass er die Welpenmafia und damit auch die Tierquälerei unterstützt.